Pädagogische Arbeitsweisen

In der täglichen Gruppenarbeit kommen die verschiedensten pädagogischen Ansätze zum Einsatz: situativer Ansatz, heilpädagogischer Ansatz, Elemente der Psychomotorik und Erlebnispädagogik.

Im situativen und bedürfnisorientierten Ansatz werden aktuelle Ereignisse oder Bedürfnisse von den Kindern/Jugendlichen selbst eingebracht bzw. von den Fachkräften durch Beobachtung erkannt und aufgegriffen. Erfahrungen und Lebenssituationen der Kinder/Jugendlichen werden u.a. in Rollenspielen, Projekten, Einzel- und Gruppengesprächen, Entspannungs- oder Bewegungsübungen aufgearbeitet. Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, aktuelle Erlebnisse und Motivationen der Kinder/Jugendlichen in der pädagogischen Arbeit angemessen zu berücksichtigen. Auch die Berücksichtigung des sozialen und kulturellen Hintergrundes der Kinder und Jugendlichen gewinnt hier zunehmend an Bedeutung.

Im heilpädagogischen Ansatz soll durch geplante und zielgerichtete Förderung ein Ausgleich von Entwicklungsrückständen, Teilleistungsschwächen etc. angestrebt werden. Wesentlich für die Umsetzung sind spezifische Kenntnisse über die jeweiligen Einschränkungen bzw. Entwicklungsrückstände. Zur Erstellung der individuellen Förderpläne für die Kinder/Jugendlichen sind gezielte Beobachtung, ggf. eine differenzierte Diagnostik und eine enge Zusammenarbeit mit allen Fachdiensten, der Schule und den Eltern erforderlich. Die Förderarbeit und deren Ergebnisse werden in einem jährlichen Entwicklungsbericht zusammengefasst.

Die pädagogische Arbeit kann je nach Förderziel und Differenzierungsbedarf sowohl in der Gesamtgruppe, in Kleingruppen als auch als Einzelarbeit stattfinden. 

Das Angebot von gruppenübergreifenden Neigungsgruppen ergänzt die pädagogische Arbeit. Um soziale Teilhabe zu ermöglichen unterstützt die Tagesstätte außerdem verschiedenste Unternehmungen außerhalb der Einrichtung, wie Besuche von Museen, Ausstellungen, Theater-, Konzert-, Restaurantbesuche, Besorgungen, Stadtgänge oder Ausflüge. Auch mehrtägige Ferienfreizeiten sollen Umfeld und Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen erweitern und die lebenspraktische Kompetenz steigern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Aufbau von Kontakten außerhalb der Tagesstätte z.B. durch gemeinsame Aktionen mit anderen kooperierenden Einrichtungen. Dadurch sollen den Kindern/Jugendlichen Möglichkeiten eröffnet werden, die sie auch außerhalb des Tagesstättenbesuchs wahrnehmen können.

Pflegen und Fördern:
Eine umfassende pflegerische Betreuung und Versorgung ergänzen die pädagogischen Arbeitsweisen. So bietet das Personal Anleitung und Hilfen bei der Körperpflege (Waschen, Wickeln, Toilettentraining etc.), bei der Nahrungsaufnahme (Essenseingabe, Pürieren etc.), der Körperlagerung, dem Einsatz von Hilfsmitteln (Rollstuhl, Orthesen, unterstütze Kommunikation etc.) und Durchführung weiterer pflegerischer Maßnahmen wie Medikamentengabe, Inhalationen etc. Durch eine gezielte pädagogische Gestaltung dieser Pflegesituationen lassen sich wichtige Förderziele realisieren. Durch die Berücksichtigung von Selbstbestimmung und Teilhabe können auch in alltäglichen Pflegesituationen eine Aktivierung der Kinder und Jugendlichen und damit eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit erfolgen. Sensibilität für Nähe/Distanz und die Schaffung einer ruhigen Atmosphäre in Pflegesituationen sind hier wesentliche Aufgaben des Personals.

Elternarbeit:
Zur Realisierung oben aufgeführter Förderziele sind eine gute Kooperation mit den Eltern sowie eine Stärkung der erzieherischen Kompetenzen der Eltern unabdingbar. Die Eltern werden in die Förderplanung und bei der Gestaltung der pädagogischen Prozesse stets als gleichberechtigte Partner mit einbezogen.